HÖHERE TECHNISCHE
BUNDESLEHRANSTALT KARLSTEIN
3822 Karlstein an der Thaya | Raabser Straße 23
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E-Mail: htl.karlstein@noeschule.at
PROJEKTE
Bereit für die Rennstrecke?
Im Zuge ihrer Diplomarbeit entwickelten und realisierten Niklas Strommer und Matthias Starkl, Schüler der Mechatronik HTL-Karlstein, einen Rennsimulator.
Durch die Bewegung über zwei Achsen wird ein wahrhaftiges Rennabenteuer übermittelt. Die elektronische Steuerung und die Software verarbeiten notwendige Spieleparameter und geben Befehle an zwei Motoren weiter. Lüfter zur Simulation des Fahrtenwindes und das Force-Feedback des Lenkrades runden das Spielerlebnis ab. Über die eigengebaute Buttonbox können Feineinstellungen am Fahrzeug getätigt werden.
Diplomarbeit Münzsortieranlage
Im Zuge ihrer Diplomarbeit an der HTL Karlstein entwickeln und fertigen die Schüler Patrick Koller, Gabriel Hofmann und Alexander Valenta eine Münzsortieranlage.
Aufgabe der Münzsortieranlage ist es, die Euromünzen auf Echtheit aufgrund ihres Durchmessers und ihres Gewichts zu überprüfen. Nicht entsprechende Münzen werden sofort aussortiert. Der Abwägevorgang erfolgt über eine Wägezelle. Wägezellen basieren auf dem Prinzip der DMS-Technik (Dehnungsmessstreifen). Bei dieser Technik wird eine physikalische Messgröße (Längenänderung) in eine elektrische Messgröße (Widerstandsänderung) umgewandelt und mittels einer Messbrücke und einem Messverstärker weiterverarbeitet. Der gemessene Wert, im Fall der Münzsortieranlage, der gezählte Eurobetrag wird anschließend auf einem Monitor ausgegeben.
Waldviertler Hightec Unternehmen unterstützt Dipolmarbeit mit 3D Laser Scan
Die Firma Riegl Laser Measurement System aus Horn erklärte sich bereit, mit ihrem Terrestrischen 3D Laser Scanner VZ-400i das Robotiklabor an der HTL Karlstein zu vermessen. Ziel der Vermessung ist die Implementierung und Programmierung einer zusätzlichen Roboterstation in der virtuellen Laborumgebung.
Die 3D Laservermessung ermöglicht, das Labor virtuell zu betreten und mit einer VR Brille die Bewegungsabläufe des ABB Industrieroboters zu erleben. Durch die hohe Genauigkeit des Lasers wirkt die Abbildung des 3D Scan wie ein Foto, es handelt sich dabei aber um eine „Datenwolke“ mit einer Vielzahl an Messpunkten zur digitalen Weiterverarbeitung.
Aufgabenstellung der Diplomarbeit ist die Konstruktion und Fertigung einer automatisierten Beförderung von Werkstücken aus einem Fallmagazin über ein Förderband und die Selektierung durch einen Industrieroboter. Die Programmierung des Roboters und die Datenimplementierung erfolgt mittels der Software ABB Robotstudio.
Die Diplomanden durften durch die Vermessung vor Ort nicht nur einen Einblick in die Lasermesstechnik erfahren, sondern konnten auch gleich bei der Messpunktverarbeitung der Datenwolke mitarbeiten.
Die beiden Mechatroniker bedanken sich bei der Firma Riegl und bei Herrn Groiss für die Unterstützung bei der Diplomarbeit.
Mechatronik trifft 3D-Druck
Niklas Strommer, Schüler des 4. Jahrgangs der HTL-Karlstein entwickelte im vergangenen Sommersemester ein dynamisches Modell einer Motorsäge.
Auch in der Fachrichtung Mechatronik kommt das Additive Fertigungsverfahren nicht zu kurz. Immer häufiger überzeugt der 3D-Druck durch seine Kosteneffizienz und Flexibilität in den Bereichen Modellbau, Prototyping oder Kleinserienbau.
Für das Modell wurde eine Motorsäge der Marke Stihl detailnahe nachkonstruiert und für den 3D-Druck optimiert. Als Antrieb für das Motormodell und der Kette wurde ein Elektromotor verwendet. Dieser wird mithilfe einer elektrischen Schaltung und einem Mikrocontroller gesteuert.
Zusätzlich werden Messdaten, wie Temperatur, Akkustand und die über einen Wippschalter einstellbare Drehzahl ausgewertet und an einem LC-Display dargestellt. Besondere Aufgaben wie ein 3D-druckbares Kugellager oder ein Ketten-Stecksystem wurden durch ausgeklügelte Designs gemeistert.
Nach der Fertigung, dem Löten der Hauptplatine und der Verdrahtung, sowie der Programmierung des Mikrocontrollers, wurde das Projekt mit Unterstützung von Lehrer David Müllner beim jährlichen Young Austrian Engineers Contest eingereicht.
Smartcycle
Die beiden HTL Schüler, Dominik Helmreich und Alexander Gruber entwickelten im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der HTL Karlstein eine automatische Gangschaltung für herkömmliche Fahrräder.
Nach knapp zweijähriger Entwicklung war die Automatik einsatzbereit und in vollem Umfang funktionstüchtig.
Um die Schaltautomatik auf verschiedenen Fahrrädern verwenden zu können, ersetzt eine elektronisch gesteuerte Mechanik die manuelle Betätigung der Gangschaltung an der Hinterachse.
Eine am Pedal angebrachte Sensorik misst die Pedaldrehzahl und die Tretkraft. Weitere Sensoren ermitteln die Fahrgeschwindigkeit und den eingelegten Gang an der Pedalachse. Alle erfassten Daten werden über Funk und den CAN-Bus an eine zentrale Steuereinheit übermittelt. Der darin verbaute Mikrocontroller verarbeitet diese Informationen, berechnet den idealen Gang und legt ihn ein, um die Pedaldrehzahl möglichst konstant zu halten.
Ein Display auf der Lenkstange zeigt die Fahrgeschwindigkeit, den Akkustand, den aktuellen Gang an der Pedal- und Hinterachse sowie die zurückgelegte Wegstrecke an. Die gewünschte Pedaldrehzahl und die maximale Tretkraft, welche auf den Benutzer wirken soll, kann ebenfalls über das Display eingestellt werden.
Der verbaute Akku ermöglicht eine durchschnittliche Betriebsdauer von ca. 18 Stunden, was einer Reichweite von rund 330 km entspricht.
Die beiden Diplomanden bedanken sich für die Präsentationsmöglichkeit und die Unterstützung bei ihrem Smartcycle Projekt bei der Firma Bike Altmann aus Horn.
Foto v.l. Kurt Altmann, Dominik Helmreich, Alexander Gruber
Werkstücksortieranlage
Die drei angehenden Ingenieurinnen Theresa Kitzler, Bianca Zimmerl und Claudia Jordan (v.l.) haben sich bei ihrem Maturaprojekt als Aufgabenstellung die Planung, 3D Konstruktion und Programmierung einer automatisierten Werkstücksortieranlage gesetzt. Das theoretische Wissen und die praktischen Fähigkeiten, welche sich die drei Schülerinnen in den 5 Jahren an der HTL Karlstein angeeignet haben, wurden dabei im vollen Ausmaß ausgeschöpft.
Das 3D Modell der Anlage wurde mit CREO konstruiert und die Einzelteile daraus für die Fertigung erstellt. Zur Werkstückzuführung wurde eine elektropneumatische Steuerung entwickelt und mit einer SPS (Speicher programmierten Steuerung) angesteuert. Zur Sortierung der Materialien dient
ein programmierter Cobot Roboter, welcher die Werkstücke in induktive und kapazitive Eigenschaften unterteilt und in dafür bereit gestellte Boxen ablegt.
Wie man an diesem Projekt sieht, ist Mechatronik ein vielfältiger Beruf mit absoluten Zukunftschancen für die Waldviertler Industrie. Für Interessierte besteht ab sofort wieder die Möglichkeit an Schnuppertagen in Karlstein teilzunehmen. Anmeldungen für das kommende Schuljahr sind ebenfalls noch möglich.